Wie so oft drängten sich ihm Erinnerungen an die unbeschwerte Zeit auf, in der ihm die Tatsache, das einzige weiße Kind im Dorf zu sein, nicht bewusst gewesen war.
Bis zu dem Tag, an dem ein Junge in der Grundschule zu ihm gesagt hatte: „Wieso nennst du die schwarze Frau ‚Mom‘? Sie kann nicht deine Mom sein, denn du bist ja weiß.“
Noch immer sah Gale das Gesicht des Mitschülers vor sich. Es war zu einer hässlichen Fratze verzogen gewesen, und der Junge hatte sich in einer grotesken Pose vor ihm aufgebaut, ahmte wohl seinen Vater nach. Gale konnte seine eigene Entrüstung heute ebenso spüren wie damals.
Tanisha hatte ihn gestillt, gefüttert, gewickelt, gebadet, gekleidet und erzogen. Sie spielte mit ihm und Amira, las ihnen Geschichten vor, buk ihnen Kuchen, tröstete sie, wenn sie sich wehgetan hatten, und brachte ihnen viele Dinge bei. Das alles machte sie zu einer Mom! Seiner Mom. Was sollte sie sonst sein?
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