Nachdem Scarlett in Band 5 zu einer eigenständig handelnden Figur geworden ist, bekommt sie in „Restaurant Row“ ein wenig mehr Raum – und macht gleich mal eine Entwicklung durch. Sie hat erkannt, dass ihre Gründe, Gale nach Boston zu folgen, etwas eigenartig waren – um es gelinde auszudrücken. Dennoch hat ihr der Tapetenwechsel gutgetan. Sie ist nun selbstbewusster und auf einer Reise zu sich selbst. Dort angekommen ist sie noch lange nicht, aber wer ist das mit Ende 20 schon? Sie sucht also noch ein wenig, fühlt sich aber sehr viel besser. Aus dieser Position heraus begegnet sie Faye, die sich für sie interessiert. Ob es die große Liebe ist, werden wir sehen. ^^
Weibliche Charaktere fallen mir naturgemäß schwer. Als Transperson ist der Umgang mit dem „biologischen Ausgangsmaterial“ nicht unbelastet und meine männliche Sicht und Denkweise haben Probleme mit weiblichen Wesen. Insofern war Scarlett eine Herausforderung, doch ich denke, dass sie – wenn auch mit etwas Unterstützung – ganz gut gelungen ist. Und es hat ja keiner gesagt, dass sie „typisch weiblich“ sein muss oder gar „normal“. Sie ist jemand mit Ecken und Kanten.
Sie hadert mit der klassischen Rolle von Frauen, die vor allem in den Südstaaten zu der Zeit (und auch heute noch) sehr traditionell war, also Kinder, Küche, Kirche, gepaart mit dem Anspruch, darüber hinaus auch Geld verdienen zu müssen. Die berühmte Hockey-Mom. Massachusetts ist ein fortschrittlicherer Staat, doch auch dort findet man diese klassische Rolle, und Scarlett fragt sich, ob das alles so richtig ist. Hierbei ist sie keine klassische Feministin, sie weiß nur, dass sie für sich etwas anderes möchte.
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