Thema: Kinder in Büchern

Veröffentlicht am 5. April 2023 um 10:03

Der Hauptgrund, warum eine Fortsetzung der ursprüngliche „Sturm“-Serie gescheitert ist – und dann nur noch Prequel und Sequel kamen -, ist, dass ich einen Kardinalfehler begangen habe. Im Glauben, nach „Boston“ (wieder mal) kein weiteres Buch über Gale und Jesse zu schreiben, habe ich den beiden ein Kind angehängt. Können sie ja in der Fantasie der Leser mit glücklich werden – ist nicht mein Problem.

Natürlich war es dann mein Problem, als doch noch eine Fortsetzung kam. Und was für eins. Gale ist ein totaler „Anti-Dad“, jemand, zu dem Kinder null passen. Das irgendwie hinzubasteln, war sehr schwer, aber ich wollte halt unbedingt diesen Fall haben!

Das Ergebnis war „Barcelona“. Zwar sehr schön, aber mit einem Haufen Kompromissen und dem anschließenden Stillstand. Denn das Hauptproblem mit Kindern in Büchern ist, dass man sie nicht einfach so wieder loswird. Die bleiben und müssen – wie reale Kinder – bis mindestens 18 durchgefüttert und in der Zeit beschäftigt werden. In der Realität mag das toll sein, in einer fiktiven Welt, in der man seine Helden nach dem ersten aufregenden Kinderjahr gern in eine andere Geschichte schicken will, nicht so.

Chase gibt es trotzdem noch. Allerdings ist er jetzt Jesses Neffe – und Jesses Bereitschaft, sich um das Kind zu kümmern, wird vor allem in Band 8 zu einer Missstimmung zwischen Gale und Jesse führen. Denn das ist Gales wahre Natur. Er hat keine Lust, sich davon einengen zu lassen.

Somit – überlegt euch gut, ob ihr wirklich Kinder in euer Buch einbauen wollt. Es könnte sein, dass ihr es bereut. ^^

 

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