„Natürlich ist dem Personal Byrons Verhalten aufgefallen“, erklärte Gale an Michelle gewandt, weil sie ihm vernünftiger erschien. „Da es bei dem Seminar um Achtsamkeit und Freude geht, habe ich mit ihm im Rahmen meiner Aufgabe als Mediator gesprochen. Der Grund, warum er sich nicht wohlfühlt, ist, dass er sich zu etwas hat hinreißen lassen, was in eurer Ehe offenbar nicht vorgesehen ist.“
Sichtlich verständnislos runzelte Michelle die Stirn, betrachtete dann Byron, der spontan zu schwitzen begann und noch immer nichts sagte. Das brachte sie wohl auf die richtige Spur. Erschrocken schlug sie sich die Hand vor den Mund. Anschließend atmete sie hastig, als würde sie gleich hyperventilieren.
„Sag nicht, dass du … Du hast eine andere?“ Ihre Stimme überschlug sich fast, ein kleines Schluchzen entrang sich ihrer Kehle und sie zerrte an ihrem dunkelblauen Kleid herum, als fände sie es auf einmal hässlich und hätte es am liebsten ausgezogen.
Letzteres verwirrte Gale, und es machte ihn schier wahnsinnig, als Byron nur stammelte: „Nun ja … nein … also …“
„Reiß dich gefälligst zusammen und sag, was Sache ist!“, zischte er ihn an und hätte ihn am liebsten gepackt und geschüttelt. „Und du bleibst sitzen“, sagte er zu Michelle. „Ich hasse es, wenn Erwachsene schreiend aus dem Zimmer rennen, nur weil sie etwas gesagt bekommen, was sie nicht hören wollen.“
Erst danach wurde ihm klar, dass das weder diplomatisch noch empathisch gewesen war. Einem Mediator unwürdig.
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