Bei meiner Recherche zu „Belleflower“, Band 5, stieß ich auf sogenannte Cluster von Interpersonen in Südafrika und Kenia. Sprich: In einigen Gegenden dort werden überproportional viele Interpersonen geboren. Die Behauptung in „Pride Rock“ entspricht somit der Wahrheit. Den Rest musste ich jedoch weitgehend erfinden, da es kaum Informationen dazu gibt. So auch das Camp, in das sich die Personen zurückgezogen haben, um dort in Sicherheit zu leben. Allerdings gibt es tatsächlich ein Dorf, in denen jedes dritte, vierte Kind ein Inter-Kind ist. Das hatte ich mal in einer Reportage gesehen, die ich später aber nicht wiederfinden konnte.
„Grace“ hingegen ist echt. Ser hatte ich bei meinen Recherchen gefunden und kurzerhand als Mittler/in eingebaut. Ser heißt sogar Grace, und auch das, was ser über sich und andere Interpersonen in dieser Gegend sagt, stimmt.
Mehr Fakten konnte ich leider nicht auftreiben. Denn es ist vor allem Fakt, dass Interpersonen weiterhin ignoriert werden.
Unsere Gesellschaft möchte unbedingt binär sein. Daher wird alles angefeindet, was dem nicht entspricht. Trans, inter, nichtbinär. Kann es nicht geben, weil es nicht in das binäre Weltbild passt, also wird es abgelehnt.
Während trans und nichtbinär schwerer zu erklären sind – auch wenn sie die gleiche Ursache haben -, ist Intersexualität ein unbestreitbarer medizinischer Fakt.
Um sich aus dem binären Gefüge hinaus bewegen zu können, wäre es aus meiner Sicht sinnvoll, sich zunächst näher mit Interpersonen zu beschäftigen und ihnen einen Platz in der Gesellschaft einzuräumen. So vehement und so lange, bis es – wie früher – wieder heißt: „Männer, Frauen und Interpersonen“. Darauf kann man dann aufbauen.
Also – seid mehr inter, denn Fakt ist: Ganz zu Beginn ist jeder Mensch inter.